Meine grosse Reise 2019 /1
- Mein persönlicher Jakobsweg, 3'229.68 Km
Gesamtstrecke 380.02 Km
Woche 1
Von Bülach mit dem Zug nach Balsel -
Basel, Rust, Plittersdorf, Germersheim, Mannheim
YouTube:
https://youtu.be/HCRr3REixlY
Zuerst mal war die Planung, Vorbereitung, Materialauswahl. Dazu gehörte auch das anschaffen der Ausrüstung. Das begann schon nach meiner ersten Tour 2018 durch Norddeutschland. Manchmal sah mein Zimmer sehr chaotisch aus. Doch es hat sich zumindest für den Anfang gelohnt ( später mehr dazu ).
Dabei wollte ich mein altes Touren Fahrrad neu lackieren lassen. So baute ich in meiner kleinen Fahrrad Werkstatt alles aus, bis nur noch der blanke Fahrrad-Ramen war. Dieser brachte ich zu meinem Fahrrad Händler Bike Base, der den Ramen in die Fabrik einsendet. Auf wundersame weise verschwand aber der Fahrrad Ramen.
Ich nahms gelassen, da ich eh schon zuvor daran gedacht habe, ein neues Fahrrad anzuschaffen. So stiess ich beim Fahrrad-Händler auf ein Fahrrad, das es mir gleich angetan hatte, ein Mittelklasse-Rad. Ich war schon von der ersten Tour sehr angetan an Nord-Deutschland und auch Hamburg. Und er hatte ein Fahrrad Marke Stevens, das aus Hamburg kam. Da war nicht mehr lange zu überlegen. Gemeinsam richteten wir das Fahrrad zu einem touren Fahrrad her. Kleinigkeiten machte ich dann in meiner kleinen Werkstatt. So war mein neues Touren Fahrrad geboren.
Dauer der Reise waren 5 Wochen geplant. Es kam dann anders.
Sa 15. Juni 2019
Dann der grosse Tag der Abreise, es War Samstag, der 15. Juni 2019. die Nacht zuvor habe ich vor Aufregung schlecht geschlafen. Aber das ist bei mir normal.
Tagebuch-Eintrag:
Heute war der grosse Tag, Aufbruch meiner Radreise. Ich fuhr mit meinem gepackten Fahrrad und Tourenanhänger zu einer Freundin und zusammen fuhren wir bis zum Bahnhof Bülach. Gemeinsam nahmen wir den Zug nach Zürich und verabschiedeten usw. Dann suchte ich den vermeintlichen Zug nach Basel auf, wollte einsteigen, war noch gar nicht richtig drin, da hörte ich schon den gehässigsten Kondukteur: " Sei müssen den Anhänger abhängen"
Etwas genervt gab ich zurück, den kann ich nicht einfach so abhängen. Eigentlich wollte ich sagen, es hat eh keinen Platz im Zug für mich und Reiserad. Ich erwiderte ihm sinngemäss, Freundlichkeit sähe anders aus. Er schnauzte noch was zurück, aber ich kehrte ihm den Rücken und ich ging zur Auskunft.
Aber auch da war Freundlichkeit nicht gerade an der Tagesordnung. Ich entschied mich dann, auf einen anderen Zug zu gehen, ein Bummler, denn dort hat es genügend Platz für mich und meine Ausrüstung. Gerade so erreichte ich den Zug noch so, stieg ein und wie ich es eigentlich auch beim anderen Zug vorgehabt hätte, koppelte ich dann den Tourenanhänger ab. Dann setzte ich mich daneben auf die Sitzbank. Als der Zug losfuhr, kam der Kondukteur, ein Basler. Das merkte man schon an seinem Dialekt. Er lobte mich freundlich, dass ich mein Tourenanhänger abgekoppelt hatte und ordentlich verstaute.
In Basel angekommen, ging es leicht an zu tropfen....
... Dennoch machte ich mich nur auf Richtung Rust, meine erste Station.
Ich kam am Tag gut voran. Am späteren Nachmittag Begann mir der Hinter zu schmerzen an. Naja, ich war mir nicht mehr so gewöhnt, so lange im Sattel zu sitzen. Als ich in Rust ankam, konnte ich kaum noch sitzen. Mit etwas suchen fand ich dann den Campingplatz hinter dem Europapark angrenzend. Ich war gerade fertig mit Zelt aufbauen, duschen, da begann es zu regnen an. Gegen späten Abend regnete es heftig. Doch irgendwann schlief ich dann ein.
So 16. Juni 2019
Bin heute um 7.30 Uhr aufgestanden. Der Tag begann herrlich. Die Sonne schien mit voller kraft. Kein Wölkchen am Himmel. Perfekte Bedingungen, um meine Radtour fort zu setzen. Langsam habe ich mich erstmal angezogen, meine Gedanken sortiert und festgestellt, dass ich gut geschlafen hatte. Dann zur Toilette, Frühstück machen und genoss den Morgen.
Danach hatte ich das Zelt zusammen gepackt, wobei mir noch die Routine fehlte. Aber auch das schaffte ich. Dann ging es wieder los. Mein Hinter hatte sich von gestern soweit erholt.
Ich habe eine WhatsApp Gruppe Bike Traveling, wo meine Freunde immer wieder erfuhren, was so geht, wo ich bin usw. Auch hatte ich gestern noch geschrieben, dass ein heftiges Unwetter in Form von Regen war. Das Zelt hatte sich bewährt.
Meine Eltern schrieben heute:
"Nacht gut überstanden? Weisst du noch beim Zelten im Tessin? Gute Weiterfahrt". Auch andere beteiligten sich in meiner Gruppe, was mich sehr freute.
Ich kam gut voran. Wie gestern hatte ich auch heute Rückenwind. Wo genau mein weg hinführte, lies ich offen, einfach irgendwie am Rhein entlang auf der französischen Seite und genoss die Gegend. Gegen Mittat zog sich der Himmel zu, Regenwolken kündigten sich an. In Müllhausen kam dann nochmals ein kurzer Regenguss, meine Regenbekleidung hatte sich bewährt.
Danach war der Tag herrlich. Ich genoss jede Minute des Tages, kam auch schon etwas besser klar mit dem Navi. Unterwegs traf ich eine Familie, mit der ich gleich auch ins Gespräch kam. Auch sonst hatte ich immer wieder kurzen Kontakt zu einheimischen. Ich wurde immer freundlich empfangen.
Tja, dann war da noch das Kochen mit meinem Gas- Benzinkocher. Ich hatte noch die Gas-Kartusche vom letzten Jahr montiert, die aber heute nun leer war. Als nun die Benzinflasche mit Vorfreude anschließen, Flamme anmachen... Nun ich hatte überall Feuer, nur nicht da, wo ich es haben wollte. Reflexartig habe ich die Benzinflasche abgehängt. Es wäre doch besser gewesen, die Gummi O-Ringe zu kontrollieren, auszutauschen. Denn das Benzin kam überall raus. So kann man auch ein Kocher vernichten, grins.
Dann kam ich am Campingplatz Raststatter Freizeitparadies, Plittersdorf an und meldete mich an. Der Hinter tat mir heute auch nicht mehr so weh, wie am Vortag. Da waren 2 Mädels und irgendwie waren wir gleich auf gleicher Wellenlänge. Sie waren ein Paar und führten den Campingplatz. Wir verstanden uns ausgezeichnet. Innerlich wusste ich, wir werden uns immer wieder mal sehen. Wie recht ich behalten sollte, wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht.
Ich baute wieder das Zelt auf, was schon besser ging und dann das übliche, Duschen gehen, etwas kochen und Abend geniessen.
Mo 17. Juni 2019
Der Tag hat gut begonnen. Nach dem Aufstehen, frühstücken und zusammenpacken verabschiedete ich mich herzlich von Lisa und Mona. Ein bisschen viel es mir schwer, von ihnen zu gehen. Aber das gehört eben zur Reise. Ich mag keine Verabschiedungen. Zu Beginn des Tages kam ich gut voran.
Dann kam um 15.20 Uhr das Kohlekraftwerk Karlsruhe in Sicht und ich musste über den Rhein. Auch der Radweg war gut und ich musste beim Kraftwerk über die Brücke, die auch für Fahrräder tauglich sein sollen. Nur haben die guten Ingenieure vergessen, dass es auch Radreisende mit Gepäck gibt und auch das manch verrückte zusätzlich einen Tourenanhänger hatten. Nein es hat keinen Lift, sondern nur eine U-Schiene, wo mit den Räder darin hoch geschoben werden konnte.
Also alles abpacken, Tourenanhänger abhängen und dann erst das Gepäck hoch tragen, Tourenanhänger hochtragen und dann Fahrrad hoch schieben. Das ganze auf der anderen Seite in umgekehrte Reihenfolge wieder runter. Was war ich doch genervt.
Aber das schöne ist, es war schönstes, wolkenloses Wetter, knapp 35°, was kann es bei so einer Aktion schöneres geben…
Danach war es schön, dem Rhein entlang zu fahren.
Doch langsam schlich sich Fehler in der Reiseroute ein, ich wurde schwermütiger, war oft in Gedanken versunken. Ich dachte über mein Leben nach, mein Transfrau da sein usw. Aus unerfindlichen Gründen fuhr ich in der Gegend rum. So verlor ich Zeit, fuhr überall hin nur nicht dort, wo ich hin wollte. Und ich wollte nie nach Navi fahren, wenn es nicht sein musste. Mir wurde irgendwann klar, dass ich Zeit verloren hatte und Mannheim nicht erreichen würde.
gegen 17 Uhr schaute ich zur Sicherheit auf meinem Handy bei Google nach einem geeigneten Campingplatz und fand einen in Germersheim.
Kurz vor Germersheim musste ich wieder über den Rhein, um an den Ort zu kommen. Ich war zu müde und erschöpft, um auf die Brücke hoch zu radeln. Also stieg ich ab und wollte mit dem Fahrrad hoch gehen.
Ihr glaubt nicht, wie viel Energiereserve man noch hat, wenn einem plötzlich ein Schwarm Mücken überfällt. So schnell war ich noch nie auf dem Rad und fuhr die Brücke hoch.
WhatsApp Nachricht an meine Freunde um 21.16 Uhr:
"In Germersheim angekommen. Zu meinem entsetzen ist der Platz nur für Wohnmobile. Aber die Camper sind sehr nett und so habe ich mein Zelt hinter die Wohnmobile aufgeschlagen. Schlecht sichtbar. Bin fix und fertig".
Nachdem ich mein Zelt aufgeschlagen und was gegessen habe, kam das Paar vom Wohnmobil, bei dem ich mich dahinter versteckt habe und boten mir ein Bier Schorle an. Ich trinke kein Alkohol. Aber nach so einem anstrengenden, heissen Tag gab es nichts schöneres als ein kühles Getränk. Danach verabschiedete und bedankte ich mich von ihnen, denn am nächsten Tag würde ich zeitig aufbrechen. Ich liess noch den Tag in Ruhe ausklingen und dachte über den Tag nach. Dann schlief ich ein.
Di 18. Juni 2019
Bin heute Morgen um 6 Uhr aufgestanden. Auf dem Platz war es noch still. Ich habe was am den vorhanden Tisch gegessen und dann leise zusammen gepackt. Das Aussenzelt hatte ich auf dem Tisch zum Trocknen ausgelegt.
Als ich alles zusammen gepackt hatte, machte ich mich auf den Weg. Wie immer ein wunderschöner und heisser Tag. Ich kam auch gut voran. Der Radweg war wunderschön neben dem Rhein entlang. Trotzdem sah man kaum was vom Rhein, was nicht schlimm war. Schlimmer war, dass kaum Schatte war und ich immer in der prallen Sonne fahren musste.
Da kam mir das Restaurant kurz vor Speyer entgegen. Was gibt es schöneres, als ein kühles Cola Zero ( in meinem Fall ) die Kehle runter fliessen zu lassen und dabei im Schatten zu sitzen. War aber alleine, da gerade das Restaurant auf gemacht hatte.
Hatte immer noch Mühe mit dem Navigationsgerät. Überlegte mir, morgen Kartenmaterial zu kaufen. Ausserdem nach einem neuen Kocher schauen, denn nach dem Feuer- Erlebnis mit dem Kocher hatte ich ja keinen mehr.
Danach ging es weiter in der prallen Sonne. In Speyer angekommen, trank ich wieder was, Cola Zero natürlich. Ich hatte viel an diesem Tag getrunken. Richtung Mannheim kam dann immer mehr auch mal Bäume und kurz vor Mannheim fuhr ich durch ein Wäldchen. Am Ende des Waldes kam ich an einer Verzweigung vorbei. Kurz überlegen, gerade aus oder rechts abbiegen. Also Rechts. Eine innere Stimme sagte mir, dass ich gerade raus fahren soll. Was weiss denn schon diese innere Stimme.
Also eben rechts abbiegen und los. Dann machte die Fahrradstrasse einen weiten Bogen nach links und wo kam ich raus, ein paar Meter auf der Geraden Strecke, wo meine innere Stimme darauf beharrt hat. Das war mal ein Rheinfall.
Bis Mannheim war es nicht mehr weit. Erst rein fahren und dann über eine Brücke und dann Richtung Campingplatz Strandbad Mannheim, einige wenige Km wieder zurück auf der anderen Rheinseite. Am Stadtrand war es sehr schön durch den Wald zu fahren und da war der Campingplatz auch schon. Ich wurde sehr herzlich von Harry und Chris begrüsst und wir verstanden uns auf Anhieb. Ich bekam den Platz zugewiesen, eine kleine Wiese für Zelte. Nachdem ich das Zelt aufgebaut hatte, bekam ich Schlüssel und Jetons zum Duschen und wurde gleich zu einem Kaffee eingeladen. Nach dem Duschen quatschten wir noch eine Weile und lies dann vor dem Zelt den Tag ausklingen. Ich genoss den Rhein und die Schiffart, die vorbei tuckerte. Hatte was Beruhigendes.
Mi 19. Juni 2019
Bin heute gemütlich aufgestanden. Nach dem Toilettengang und Frühstücken habe ich beschlossen, einen Tag hier zu bleiben, weil mir die Camping Betreiber Harry und Chris sehr sympathisch waren. Um neun Uhr kamen sie und ab und zu haben wir ein Schwätzchen gehalten.
Also genoss ich den Tag am Rhein. Im Bistro nebenan habe ich auch mal ein Eis mir gegönnt. Auch habe ich gespürt, das ich zu viel Gepäck dabei hatte. Auch darüber habe ich mir erstmals Gedanken gemacht.
Ich bin dann noch in den nahe gelegenen Einkaufsladen gefahren und habe noch für den nächsten Tag Lebensmittel eingekauft. Chris war Friseuse und hat das Angebot, einfachen Haarschnitt zu machen. Das Angebot nahm ich sehr gerne an. Sie machte es gut und es war gemütlich der Raum, wo sie die Haare schnitt.
Ansonsten war es ein ruhiger und gemütlicher Tag gewesen.
Do 20. Juni 2019
Gestern Abend so ab ca. 22.30 Uhr waren 2 Junge Leute von nebenan im Zelt, die fingen auf dem Gehweg kurz neben dem Zelt an zu grillieren. Eigentlich durften sie das gar nicht. Es war wunderschön, die der Duft durch mein Zelt zog, obschon ich schlafen wollte. Nicht genug damit, sie hatten auch laut gequatscht, gesoffen und Musik gehört. Ein weiterer Man, auch mit Zelt, beteiligte sich daran.
Je mehr sie gesoffen hatten, desto lauter wurde es. Um ca. 24.30 beschwerten sich schon Camper. Doch die meinten, sollen sie doch, morgen sind wir eh weg. Ich war immer mehr genervt. Dann fingen sie an, auch leere Bierdosen rum zu schmeissen, auch an mein Zelt. Um ca. 2.30 Uhr war dann ruhe, dank dem Wetter. Es begann richtig an zu stürmen, heftig zu regnen und ein Blitz kam nach dem andern ( habe leider die Aufnahmen verloren).
Ich war so genervt, dass ich kaum schlafen konnte und so baute ich schon um 5 Uhr das Zelt ab. Es hellte schon auf. Dann legte ich die Schlüssel zu den Campingbesitzer ihrem Empfagshäusschen und fuhr los Richtung Norden.
In Ludwigshafen am Rhein verfuhr ich 2-3 Mal. Ich war innerlich aufgewühlt, dass ich mich nicht auf den Weg konzentrieren konnte und die einfachsten Dinge mir schwer vielen. Während der Fahrt spürte ich, dass was nicht so sein sollte, wie ich es mir erhofft habe. Auch spürte ich, dass ich einfach zufiel dabei hatte. Es viel mir schwer, in die Pedalen zu treten, der Tag war schwerfällig.
Als ich in Worms ankam, entschloss ich mich, hier zu stoppen. Ich ging auf den Bahnhof Worms und löste ein Ticket nach Rastatt. Ich wollte nach Plittersdorf auf den Campingplatz und da die ganze Reise überdenken.
Mich musste einmal noch umsteigen, was gar nicht so einfach ist mit Tourenanhänger und Fahrrad. Die reisenden Leute mit Fahrrad waren mir behilflich, soweit es ging. Ein Lift ist ausgefallen und so war das in der Unterführung und auf dem Bahnsteig ein Gedränge. Trotzdem verpassen ich einen Zug und ging auf den nächsten. In Rastatt angekommen fuhr ich dann mit meiner Ausrüstung zum Campingplatz Plittersdorf. Das Wiedersehen war überraschend, aber schön.
Ich bezog mein Platz, baute mein Zelt auf und dann ging ich zur Rezeption zu Nadin und fragte nach einer Kartonschachtel. Auf meinem Platz zurück, begann ich, meine Ausrüstung zu überdenken. Ich lies mir dabei Zeit. Ausserdem musste ich noch einen Gaskocher besorgen. Und ich dachte nach, was möchte ich bei dieser Reise erleben. Denn geplant waren 5 Wochen…
Für mich war klar, dass die Reise weiter gehen würde, aber in einer anderen Form als geplant. Ab diesem Zeitpunkt entstand, noch nicht bewusst, mein persönlicher Jakobsweg.
Fr 21. Juni 2019
Bin heute gut ausgeschlafen aufgestanden. Komische Träume hatte ich. Hab mich dann angezogen und bin zum Camping-Shop, frische Brötchen holen gegangen. Dabei wünschte ich den beiden Mädels Nadine und Mona einen guten Morgen. Ihre freundliche Art tat mir gut.
Als ich zurück war, dachte ich laut, ok Kaffee gibt’s heute nicht, da ich ja keinen Kocher mehr habe. Dies bekamen wohl die Nachbarn, ein älteres Paar mit Wohnwagen mit. Sie boten mir einen Kaffee an. Ach wie nett. Dankend nahm ich an. Also sass ich mich den dem vorhandenen Tisch und Bank und ass gemütlich, in Gedanken versunken.
Ich hatte nun einiges vor bis Sonntag, so lange wollte ich hier bleiben. Ich brauchte einen neuen Kocher, dazu eine dünne Matte für unter meine aufblasbare Liegematte, denn die war doch etwas dünn gewesen. Auch etwas Lebensmittel noch einkaufen und vor allem… Mein Gepäck komplett überprüfen.
Nach dem Frühstück erst mal Zähne putzen, Toilettengang und dann…
Ich fing mal an mein Material zu checken:
9 T-Shirts, Zuviel, 3 reichen
2 Paar normale Hosen, 1 muss weg
10 Paar Unterwäsche, 5 können weg
2 Paar kurze Hosen, eine weg
1 Paar Turnschuhe, nebst den Tourenschuhe, können auch weg
10 Paar Socken,6 davon können weg
GoPro Regenhülle, Fronttaschen, alter verbrannter Kocher, unnötige Bedienungsanleitungen, Tourenteller, zu viele Ladekabel, die Hälfte reicht auch, alles weg. Und noch ein paar Kleinigkeiten mehr. Kommt alles in die Kartonschachtel. Geht zurück in die Schweiz.
Am Mittag wollte ich noch Kochen, denn eine der beiden Mädels hat mir gesagt, dass es auch Kochmöglichkeiten gibt. Nach dem Mona den Küchenraum aufgeschlossen hatte und Strom eingeschaltet, machte ich mich gleich daran, das Essen vorzubereiten. Ich machte die von mir mitgebrachten Survivals Menüs Trek’n EAT. Es gab dann Stojanov mit Reis. Dafür musste ich nur Wasser aufkochen. Das Menü machte ich in eine andere Pfanne, beides in meinen Tourenpfannen. Danach auf den Herd stellen und einschalten, warten bis es kocht.
Also wartete ich und wartete ich, nichts geschah. Die Platten wurden nicht heiss. Doch der Knopf zum Einschalten leuchtete.
Also ging ich zu Nadine und meinte, mit den Kochplatten stimmt was nicht. Also zusammen nachschauen und dann lacht sie einfach mal so.
„Das sind Induktions-Kochplatten, das geht nicht mit herkömmlichen Pfannen“
Gut zu wissen, was nun? Im Handumdrehen gab mir die Mama einen der Beiden Mädels einen grossen neuen Induktion Kochtopf, noch original verpackt. Ich war sprachlos, „ein paar Sekunden lang“. So viel Freundlichkeit und Herzlichkeit hätte ich nicht erwartet.
Das sind Fertig Trekking Menü in Anmachbeutel, die mit heissem Wasser angegossen. Schmeckt nicht schlecht, aber nicht wie das Original. Ausserdem habe ich das Menü im Kochtopf gemacht. Aber es war Zuviel, wohl für 2 Leute gedacht. So habe ich Morgen auch noch was zu essen.
© by Bike Traveling